Amy sah immer wieder auf ihr Smartphone, checkte ihre Mails, Facebook, Twitter, einfach alles, und wünschte, dass sich jemand melden würde. Aber nichts. Sie hatte nicht mal Internet. Amy fühlte sich wie der letzte Mensch auf der Erde.
Nervös rieb sie sich ihre schweißnassen Hände an der Jeans ab und steckte ihr Handy zurück in die Tasche. Sie verfluchte Miss Farlay und ihre blöde Idee. Ein Ausflug an den Arsch der Welt! Wer bitte brauchte das!? Scheiß historische Bedeutung! Scheiß Ruinen! Sie hätte sich krankschreiben lassen sollen. Oder zumindest Moms Unterschrift fälschen, wie immer.
Amy fummelte wieder ihr Handy hervor und starrte aufs Display. Noch immer keine Verbindung. Und dabei war sie jetzt schon ein ganzes Stück von den Ruinen entfernt. Es konnte nicht mehr weit bis zur nächsten Ortschaft sein. Der Souvenirshop musste hier irgendwo sein. Irgendetwas musste hier sein.
Nur mit großer Mühe konnte Amy ihren Blick vom leuchtenden Display nehmen. Der Anblick hatte etwas Vertrautes, etwas Beruhigendes. Er war viel besser als die Leere, die sie umgab. Hinter ihr lagen die Ruinen auf dem Rand der Klippe. Irgendwo dort war das dämliche Loch, in das sie kurz gestolpert war. Sonst war nichts mehr da. Miss Farlay war weg. Jenny und Ashley wären weg. Mike und die anderen Jungs waren weg. Die ganze Klasse und alle Touristen waren weg. Sogar die Busse, der Shop und der Parkplatz. Die Straße war ein schmaler Trampelpfad statt einer geteerten Piste.
Nur die Ruinen waren noch da, das Meer und der eisige Wind. Und Amy, die anfing zu heulen.