Ich glaube es ist langsam an der Zeit, über das nachzudenken, was nach der Fertigstellung von Königskinder auf mich zukommen wird. Ruhm und Reichtum, Jetset und Hollywood mal bei Seite gelassen – was soll ich als nächstes schreiben?
Meine Wahl ist inzwischen auf Adero gefallen. Der Junge spukt mir schon seit einer ganzen Weile im Hinterkopf herum und nachdem ich eine ganze Woche lang fast verwzeifelt versucht habe, gegen alle Widerstände meines Nachwuchses, den ungefähren Plot zusammen zu schreiben, hat die Geschichte inzwischen sogar ein Eigenleben entwickelt – Figuren sind aufgetaucht und haben sich teilweise gleich wieder verabschiedet. Andere sind geblieben. Und ein paar sind im Moment noch Geister, mehr ein Echo dessen, was sie vielleicht mal werden.
Ein neuer Held
Das einzige, was wirklich fest steht, ist mein Protagonist – Adero. Eine gelungene Mischung aus Alec und Rashun, wenn ich mir die Bilder und Beschreibungen, die ich bisher fertig gestellt habe, so ansehe – ausnehmend hübsch, selbstbewusst und mit großem Freiheitsdrang ausgestattet, der öfter mal in Konflikt mit seinem Gewissen gerät. Nach meinem eher durchwachsenen Ensemble in Königskinder, kehre ich zu den „echten“ Helden zurück, mit dem Herz am rechten Fleck und auf der Suche nach sich selbst.
Eine neue Liebe
Und noch eine Neuerung für mich: zum ersten Mal soll eine gleichgeschlechtliche Liebesbeziehung Teil der Erzählung sein. Ich war für einen Moment versucht, das Genre mit Gay-Romantasy anzugeben, aber zum einen ist die Liebe zwischen den Figuren zwar plotrelevant, aber nicht das Zentrum. Zum anderen würde ich keinen der beiden Beteiligten als schwul bezeichnen. Aufgeschlossen und schlicht und ergreifend in eine bestimmte Person verliebt, die zufällig das gleiche Geschlecht hat.
Eine neue Welt
Am meisten überrascht hat mich bisher das Setting. Die Hauptfigur und auch die Hintergründe waren mir seit einiger Zeit bekannt. Aber während ich Skizzen gemacht und mich immer eingehender mit dem Projekt befasst habe, hat sich die eher typisch mittelalterlich-mitteleuropäische Welt langsam gewandelt und ist weiter nach Osten abgeglitten. Ein Hauch von 1001 Nacht weht mir entgegen, vollmundig, süß, heiß … ich freue mich schon darauf, dieses Setting in Worte zu fassen und so zum Leben zu erwecken.