In Pérranon sind auch einige Wesen unterwegs, die in enger Verbindung, sogar Freundschaft mit Drain oder Menschen leben.
Tularai – Dreihorn
Sie sind Weggefährten der Aimartari in den Windebenen, keine Reittiere. Die Tularai tragen niemanden auf ihrem Rücken, zumindest nicht ohne wirkliche Not. Die Aimartari aber sind sehr schnelle Läufer, genau wie die Tularai. Zusammen ziehen sie in Stämmen über die Ebene und genießen die Gesellschaft und den Wind in den Haaren.
Auf den ersten Blick wirken Tularai wie Pferde. Sieht man aber genauer hin, stellt man fest, dass sie ein Raubtiergebiss haben. Die Zähne kommen vor allem bei Revierkämpfen und in der Brunft zum Einsatz, um Rivalen zu vertreiben. Genau wie die Aimartari schrecken auch die Tularai nicht davor zurück Konflikte blutig zu lösen. Sie ziehen sogar zusammen in den Krieg. Ansonsten sind die Tularai meist friedfertig und äußerst intelligent.
Sie ernähren sich vorwiegend von Pflanzen, scheuen aber nicht davor zurück sich unvorsichtige Kleintiere zu schnappen. Auch ihre Rufe klingen manchmal eher nach einem Wiehern, dann wieder nach dem Brüllen eines Raubtieres. Diese verwirrende Mischung macht es den Menschen schwer die Tularai einzuschätzen und sie begegnen ihnen mit Respekt und sogar Angst.
Tho-Drunna – Donnervogel
Ihre Heimat ist Fayrn’hy, das Reich der Asrai-Shi. Sie teilen sich die Felszinnen hoch über dem dampfenden Dschungels, zu denen es nur einen Zugang gibt – auf dem Rücken eines Donnervogels. Während die Asrai-Shi die Höhlen und Nischen im Gewirr der Felstürme u d Klippen bewohnen, haben sich die Tho-Drunna aus den starken Ranken der Kletterpflanzen zwischen den steilen, unzugänglichen Gipfeln ihre Nisthöhlen gewoben. Ab und an kommen vor allem junge Asrai-Shi dort hinauf, suchen die Ruhe und die Wärme der Nester und knüpfen so feste Bande zu den Jungvögeln.
Die stärkste Waffe der Tho-Drunna ist das Donnerfeuer, das ihnen ihren Namen gab. Sie speien blau-schimmernde, knisternde Blitze, die großen Schaden anrichten. Zusammen mit einer bewaffneten Kriegerin der Asrai-Shi auf seinem Rücken, ist ein Donnervogel nur schwer zu besiegen. Im Krieg gegen die Drachenreiter von Amrash war es daher die wirkungsvollste Strategie der Amrash, Vogel und Reiterin voneinander zu trennen.
Der Krieg liegt schon viele Jahrhunderte zurück. Einst flogen die Tho-Drunna über ganz Pérranon, doch heute haben sie sich fast vollständig nach Fayrn’hy zurückgezogen, wo sie zufrieden in Gesellschaft der Asrai-Shi leben und sich von den warmen Winden über dem Dschungel tragen lassen.
Zhrasal – Drache
Als einzige Wesen Pérranons hatten die Zhrasal eine feste Verbindung zu den Menschen. Sie lebten in den steilen Klippen über Amrash, als das Volk, das später dem Land seinen Namen geben sollte, dorthin kamen. Der natürliche Instinkt der Zhrasal wäre es gewesen, die Menschen als leichte Beute zu betrachten. Sie sind trotz ihrer gewaltigen Größe sehr geschickte Jäger, deren schuppige Haut sich farblich der Umgebung anpassen kann. Mit dieser Tarnung wäre es den Drachen leicht gefallen die Amrash innerhalb kurzer Zeit auszurotten.
Doch es kam anders. Denn die Amrash waren von den Alten Göttern berührt worden und so zu Siegelträgern geworden. Einige von ihnen trugen die Macht in sich, mit ihrem Geist andere Wesen zu berühren. Und mit Drachen funktionierte das auf einer so umfassenden und tiefgreifenden Ebene, das sie praktisch Eins wurden.
Was zunächst ein großer Schock für beide Seiten war, war der Grundstein für eine tiefe Freundschaft. Die Zhrasal erwiesen sich als mehr als nur einfache Tiere. Sie waren hoch intelligent, hatten ein klares Bewusstsein, Moral und Wertvorstellungen, verstanden Witze und Rätsel und gingen innige Beziehungen untereinander und zu ihren Reitern ein. Die Freundschaft eines Zhrasal, so sagte man, war ewig.
Zusammen gingen die Zhrasal, die von den Menschen Drachen genannt wurden (nach Wesen alter Sagen und Legenden), und die Amrash auf Jagd in den Westlichen Königreichen, verbreiteten Angst und Schrecken.
Die flugfähigen Drachen konnten sich nämlich nicht nur tarnen, sondern spien auch Feuer, das durch eine chemische Reaktion eines Sekretes aus ihrem Rachen mit Luft, erzeugt wurde. Dieses ätzende Gift war auch die Basis für die Herstellung von Tramin, dem sogenannten Drachenstahl – elastisch, widerstandsfähig, leicht und für Drain hochgiftig.
Dies war die goldene Ära der Amrash und der Drachen. Sie endete, als eine rätselhafte Krankheit die Drachen befiel und auslöschte.